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Jean Sibelius als Komponist



Jean Sibelius in seinem Arbeitszimmer bei Kompositionsarbeiten an seiner Symphonie Nr. 5, 1915

Die Produktion des finnischen Nationalkomponisten Jean Sibelius (1865–1957) ist eine der faszinierendsten Fundgruben für klassische Musik. Sie enthält sehr verschiedenartige Werke: zum Beispiel weltweite Hits wie Valse triste und Finlandia, das am öftesten aufgenommene Violinkonzert des 20. Jahrhunderts und die Symphonien Nr. 1–7, einen der renommiertesten und nach den Symphonien von Beethoven am öftesten aufgeführten Symphonienzyklen. Dazu kommen noch leicht verständliche Kleinstücke und tiefsinnige, vollkommen eigentümliche Meisterwerke wie Die Tochter der Natur (Luonnotar) und Tapiola.

Sibelius’ Kompositionen entstanden zum Großteil in den fünf Jahrzehnten zwischen 1880 und 1930. Seine stilistische Entwicklung fing mit den ersten Studien an, die er im Stil des Wiener Klassizismus und der Frühromantik komponierte. Sie wurde mit einer Übergangsperiode unter Einfluss der Nationalromantik, einer Art von Neuklassizismus und expressionistischem Impressionismus fortgesetzt und ging mit der Erneuerung des symphonischen Denkens und dessen Auskristallisierung weiter, auf eine Weise, deren Bedeutung sich durch die gegenwärtige Forschung erst jetzt langsam zu eröffnen beginnt.